Satiren

Wie wäre es, dem Mann zu begegnen, der keine Sprache dieser Welt spricht? Oder einen Sprachkurs zu belegen, bei dem man über Tisch und Stuhl steigt?
Der Alltag könnte so langweilig sein, gäbe es da nicht so viel Absurdes, was uns täglich begegnet. In meinen Satiren werfe ich einen Blick auf Alltagsbanalitäten: Ich erkläre, wie man bei Penny den Partner fürs Leben findet, warum eine Knoblauchfahne durchaus beziehungsfördernd sein kann und warum es nicht immer einfach ist, im Bus an der richtigen Haltestelle auszusteigen.

Käffchen in Wilhelmsburg

Andreas? Andreas war die Ausbeute einer Nacht in einem kostenlosen Singleportal. Einfach mal, ups, vergessen, mich auszuloggen und so dachte die gesamte männliche Onlinebevölkerung, ich würde mir die Nächte männersuchend am PC um die Ohren schlagen.

Modern Art at its best

Ich mag es ausgefallen, deshalb sagte ich, als meine Freundin Ilka mich für das Wochenende zu gleich zwei Ausstellungseröffnungen einlud, sofort zu. Sie kannte eine Bildhauerin, die uns mitnehmen könnte. Ilka selbst war stadtbekannte Perlendreherin, drehte aus Kalendern, die ihren Geist am Jahresende ausgehaucht hatten, Papierperlen, die sie auf Flohmärkten zu je 2 Euro pro Perlenkette zu verscherbeln suchte; 2000 Stück hatte sie schon. Gebastelt.

Der Hund, der die Tür fraß

Mephisto heißt unser Hund. Nein, nicht, was Sie denken. Ein nettes, braves Hündchen. Ein Rottweiler zwar, aber nur eine halbe Portion.

Schweinegrippe

Glorreiche Ideen sind was Feines. Hier kommt eine davon: Ich stelle die Klimaanlage meines Appartements in Peking auf 18 Grad und gehe ins Bad, während draußen, vor der Eingangstür, die Schwüle in jede Ecke durchsickert, alles und jeden niederdrückt.

Der Mann, der keine Sprache sprach

Ins „Paolo’s“ wollen wir. Hört sich nett an und ich will bei dem allseits beliebten Deppenapostroph (die Gastonomen lieben ihn), an dem nun wirklich nichts Deutsches dran ist – geschweige denn was Italienisches – ein Auge zudrücken. Brechend voll, gute Stimmung, atmosphärischer Gewölbekeller. Und damit keine Zweifel aufkommen, werden die Damen vom Besitzer mit „Boni sierra, signora“ …

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Sinnsuche

Ich fahre mit 120 Sachen über die Autobahn. Rückwärts. Aus den Boxen dringt unheilvolle Musik. Dann eine bombastische Explosion. Ein Soundtrack wie zum Atomunfall von Tschernobyl, der Soundtrack von „Tenet“ eben.

Wurfmesser und andere Nützlichkeiten

Im Trittauer Gewerbegebiet unweit von Hamburg, da ist die Welt noch in Ordnung – so dachte man lange Zeit. Unlängst, in einer Januarnacht, wurde dieses Axiom widerlegt: Die Überreste eines Zigarettenautomaten, das Gehäuse und die Innereien, hingen kläglich an der Befestigungsstange herunter. Es wurde ausgeraubt, das arme Ding.