Sprache

Manch einer wohnt in der Sprache wie in einem großzügigen Loft. Ein anderer bevorzugt ein symmetrisch durchstrukturiertes Fachwerkhaus oder ein üppig gedecktes Reetdachhaus. Wiederum andere halten es mit Hundertwasser und lassen keine gerade Linie zu.
Die einen fühlen sich dort wohl, wo Graffiti an den Wänden prangen, andere hausen umständehalber unter Pappkartons. Für viele bedeutet ein Schrebergartenhäuschen mit vorgelagertem Zwerg das ultimative Glück. Wenigen ist es vergönnt, sich in schlosshaften Residenzen mit verspielten Türmchen und geschwungenen Balkonen niederzulassen.
Die einen leben schon, andere sind noch wohnhaft.
Und selbst wenn jemand scheinbar gar nicht in der Sprache wohnt und schweigt, so kommuniziert er trotzdem.
All diese Facetten von Sprache möchte ich sichtbar machen. Hier in dieser Rubrik.

Der Mann, der keine Sprache sprach

Ins „Paolo’s“ wollen wir. Hört sich nett an und ich will bei dem allseits beliebten Deppenapostroph (die Gastonomen lieben ihn), an dem nun wirklich nichts Deutsches dran ist – geschweige denn was Italienisches – ein Auge zudrücken. Brechend voll, gute Stimmung, atmosphärischer Gewölbekeller. Und damit keine Zweifel aufkommen, werden die Damen vom Besitzer mit „Boni sierra, signora“

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