In Holland gibt es zur Weihnachtszeit Haschkekse. Damit wäre auch hier die bevorstehende Weihnachtskartensaison leichter zu ertragen. Kreative Köpfe rauchen, manche Illegales – heraus kommt meist ein Flashback in Form einer Weihnachtskarte. Ich helfe euch, da rauszukommen. Mit meinem verbalen Weihnachtkarten-Bastelset.
Wie schreibt man eigentlich eine Weihnachtskarte?
Man nehme einige Wörter, die den Leser in Festtagsstimmung bringen. „Stille“, „Einkehr“, „besinnlich“, „erholsam“ bieten sich da an. Einige Dankesworte – wie wärs mit dem Dank für eine gute Zusammenarbeit? Ein Ausblick in die Zukunft: Auch hier würde sich die gute Zusammenarbeit gut machen. Ja, und dann noch ein paar Wünsche. Du weißt schon: „glückliche Stunden“, „frohe Festtage, ein „guter Start“. An irgendeiner Stelle noch das Verb „freuen“ unterbringen. Fertig ist die Weihnachtskarte. Doch Halt! Dann wäre mein Text hier zu Ende.
Vielleicht machst du in diesem Jahr alles anders und gräbst stattdessen ein paar Wörter aus, die unter linguistischem Artenschutz stehen?
„Dufte, dass wir in diesem Jahr zusammenarbeiten konnten. Wir wünschen, dass an den Feiertagen alles paletti ist, eine fetzige Fete und für das neue Jahr Mammon ohne Ende.“
Wenn du es hingegen ganz modern haben willst, schreib einfach: „Die ganze Belegschaft und der Babo, wir wünschen Ihnen kein Weihnachtsgate, keine Fakegans, kein Niveaulimbo am Weihnachtstisch, nichts Gesichtspalmierendes, sondern lockerlich, dass es gediegen wird (das Wort ist schon wieder in – hättet ihr es gedacht?). Mögen Sie nach Weihnachten einen Haul hinlegen und an Silvester threestaren. YOLO!“
Und wenn euch das alles immer noch zu mainstreamig daherkommt, bring den Längenausdehnungskoeffizienten ins Spiel. Der stammt zwar aus dem Bereich der Technik, aber den hat garantiert noch kein anderer in seiner Weihnachtskarte verwendet. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
Titelbild: © iStock/AndreaObzerova