Satiren

Wie wäre es, dem Mann zu begegnen, der keine Sprache dieser Welt spricht? Oder einen Sprachkurs zu belegen, bei dem man über Tisch und Stuhl steigt?
Der Alltag könnte so langweilig sein, gäbe es da nicht so viel Absurdes, was uns täglich begegnet. In meinen Satiren werfe ich einen Blick auf Alltagsbanalitäten: Ich erkläre, wie man bei Penny den Partner fürs Leben findet, warum eine Knoblauchfahne durchaus beziehungsfördernd sein kann und warum es nicht immer einfach ist, im Bus an der richtigen Haltestelle auszusteigen.

Sonnenfinsternisse

An jedem Uferabschnitt vom Balaton wurden sie verkauft, sogar der Straßenhändler mit dem Billigschnaps hatte welche da: große schwarze Plastikbrillen für ein ganz besonderes Ereignis, die totale Sonnenfinsternis in drei Tagen. Uns drei juckte das nicht besonders.

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Letzte Ausfahrt Ausfahrt

„Wach auf, Agnieszka.“
Ich öffnete verschlafen die Augen und drückte Myszka, die rote Plüschmaus mit dem gelben Gummigesicht, deren rechtes Bein in der Fabrik falsch angenäht worden war und etwas abstand, fester an mich.
„Wach auf, wir fahren nach Deutschland.“
Nach Deutschland, dem Land, wo keine Zitronen blühen.

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Modern Art at its best

Ich mag es ausgefallen, deshalb sagte ich, als meine Freundin Ilka mich für das Wochenende zu gleich zwei Ausstellungseröffnungen einlud, sofort zu. Sie kannte eine Bildhauerin, die uns mitnehmen könnte. Ilka selbst war stadtbekannte Perlendreherin, drehte aus Kalendern, die ihren Geist am Jahresende ausgehaucht hatten, Papierperlen, die sie auf Flohmärkten zu je 2 Euro pro Perlenkette zu verscherbeln suchte; 2000 Stück hatte sie schon. Gebastelt.

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Schweinegrippe

Glorreiche Ideen sind was Feines. Hier kommt eine davon: Ich stelle die Klimaanlage meines Appartements in Peking auf 18 Grad und gehe ins Bad, während draußen, vor der Eingangstür, die Schwüle in jede Ecke durchsickert, alles und jeden niederdrückt.

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Der Mann, der keine Sprache sprach

Ins „Paolo’s“ wollen wir. Hört sich nett an und ich will bei dem allseits beliebten Deppenapostroph (die Gastonomen lieben ihn), an dem nun wirklich nichts Deutsches dran ist – geschweige denn was Italienisches – ein Auge zudrücken. Brechend voll, gute Stimmung, atmosphärischer Gewölbekeller. Und damit keine Zweifel aufkommen, werden die Damen vom Besitzer mit „Boni sierra, signora“

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Sinnsuche

Ich fahre mit 120 Sachen über die Autobahn. Rückwärts. Aus den Boxen dringt unheilvolle Musik. Dann eine bombastische Explosion. Ein Soundtrack wie zum Atomunfall von Tschernobyl, der Soundtrack von „Tenet“ eben.

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