Fachidiot, das klingt so hart. Dann doch lieber Spezialist. Ja, ich bin Spezialistin des geschriebenen Wortes. Ich habe Worte mit all ihren Facetten studiert, sie in alle Richtungen gedreht und gewendet, bin in ihre Tiefen hinabgetaucht.
Als mich meine Mutter im Alter von fünf Jahren in eine Bibliothek mitnahm, konnte ich mich nicht entscheiden, welches der tollen Bücher ich mit nach Hause nehmen sollte. Ich nahm einfach alle, die ich tragen konnte. Das ist bis heute so geblieben. Und ich lese sie auch noch!
Ich lese sogar beim Zähneputzen.
Und schreibe, korrigiere, redigiere, übersetze, lektoriere, texte. Auf einer linguistischen Tagung in Ungarn konnte ich nachweisen, dass Grass, wenn er in seiner „Blechtrommel“ von Sechzig-Watt-Glühbirnen sprach, eigentlich den Nationalsozialismus meinte – es folgte eine Einladung zum Treffen von ihm und seinen Übersetzern. An der Uni schrieb ich über zwei flüchtige Affen, die im Zoo ihre esoterische Ader nicht ausleben konnten. Als Lektorin schrieb ich Texte zum Sprachverfall und als Redaktionsleiterin zu olympiareifen Abfahrten auf Kinderschlitten. Was ich heute schreibe, seht ihr auf diesem Blog.
Sprachfreak, Expertin, Fachidiotin, Spezialistin, ja, vielleicht bin ich all das. Und noch mehr.